9.12.14
Wohin jetzt? Der Plan sah vor, nach Ayuttayah und Kanchanburi zu gehen, aber ich stecke hier in einer Sackgasse, alle Wege von hier gehen über Bangkok. Prinzipiell müßte ich zu den Zielen im Schnitt 3-4 mal umsteigen. Also: wohin jetzt?
Spontan ist oft am Besten. Der Bus braucht 3 Stunden bis Lampang. Das kann man gut aushalten, wo immer das ist.
Es ist im Norden. Also gehe ich nach Lampang, und dann nach Chiang Mai und von da aus dann (dann lohnt sich der Flug wenigstens) nach BKK und dann weiter. Aber so weit denke ich jetzt nicht. Erst mal Lampang.
Gestern abend hatte ich mich noch im Poo mit einer Tom Yam verwöhnt und war dann auch früh in der Koje. Hier war die Klimaanlage flüsterleise und so hatte ich einen tiefen Schlaf.
Am Morgen bin ich dann mit einem 3-wheel zum Busbahnhof gefahren. Bei diesem Tuktuk ist das Motorrad hinten und man sitzt vor dem Fahrer auf der Ladefläche. Man ist also quasi die Knautschzone für den Fahrer. Wenn diese Dinger vernünftige Bremsen hätten, müßte man Angst haben, bei einer Vollbremsung vorne raus zu fallen, aber in dem Sinne kann man sich auf die Bremsen hier verlassen.
Der Bus ist zwar auch so um die 20 Jahre alt, aber insgesamt ok. Es gibt eine moderate Klimaanlage und zum Glück weder Fernsehen oder Musik.
Es sind ca. 30 Personen hier, 6-8 Touristen, der Rest sind Einheimische.
Die Fahrt geht durch das echte Thailand. Alles ist sehr grün, kleine Dörfer, oft mit traditionellen alten Häusern ziehen vorbei, unzählige Reisfelder. Das ist Thailand, nicht die Traumstrand-Bilder die wir kennen.
Das ist zwar auch schön, aber mittlerweile 'kippen' diese Paradiese. Die Mafia mit der Sexindustrie, Drogen, Betrug und Korruption fügt dem Land Schaden zu.
Hier gibt es sowas (noch) nicht. Die Menschen hier sind freundlich und offen, weil sie sich über die Fremden freuen.
Später kommen wir in die Berge und der Bus muss sich die 150 Bath, die ich für die Fahrt bezahlt habe, verdienen.
Irgendwann nach 3 Stunden werde ich nervös. Der Bus hat einige Male gehalten, aber es sah nie wie Lampang aus. Andererseits, wie sieht Lampang aus? Nach 3 1/2 Stunden frage ich Google Maps, und: lucky me! Wir sind 20 km vor Lampang.
Dort angekommen, gilt es wieder, die örtliche Tuktuk-Meute zu zähmen. 170 Bath? Kein Kommentar. Ein anderer bietet 120. ich schüttele nur den Kopf. Jetzt soll ich was sagen: 50! Er schaut mich traurig (und hungrig) an und zeigt: 80. In dem Moment werden wir Freunde.
Das Riverside Guesthouse ist ein Juwel. Am Wang-River gelegen gibt es mehrere Bereiche zum Chillen. Großzügige Sofas, Hängematten und Sessel, überschattet von Palmen bieten sich an. Das Haus selber ist ein uraltes Thai-Haus aus Holz und ich bekomme ein dunkles Zimmer mit eigenem Bad und Fan. Da es hier aber generell 4-5 Grad kühler ist als in Sukothai, ist das ok.
Ich mache einen kleinen Spaziergang, esse eine Kleinigkeit und erliege dann der Versuchung zu chil......
Der Rest des Tages war unspektakulär. Einen Rundgang durch's Dorf und immer die gleichen Bilder. Interessant finde ich die Autos. Ich gehe davon aus, das die Thais nicht motorisiert sind. Die wohlhabenderen haben dann Mopeds und die Reichen Autos. Aber keine Golf oder kleine Mazdas, nein, das sind in der Regel große und neue Trucks. Und da auch kein Standard, sondern mit extra Chrom und breiten Reifen und all so'n Zeugs. Echt prollig. Aber hier sehr hip.
Es gibt hier auch eine Zentraluhr und als Besonderheit noch alte Pferdekutschen. Anders als in Burma werden die hier nur noch für Touristen eingesetzt, aber sie sind noch original alt.
Zu Abend esse ich im Aroy one Bath. Das ist eine angeblich hippe Kneipe hier, die von den Einheimischen geliebt wird.
Und so ist es. Mit viel Glück erwische ich einen Platz auf der Terrasse (innen ist es merklich wärmer) und habe Tom Yam und danach noch kleine Schweinefleischstückchen in sweet Chili- Sauce. Dazu 2 Bier für insgesamt 5,20 €. Und nicht in einer Garküche sondern in einem Restaurant. Hier in der Provinz gehen die Uhren anders.
Morgen ist ein neuer Tag....
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