Abends noch eine Kleinigkeit essen, danach mit Toto und Michael im Guesthouse gequatscht und dann in die Koje.
Die Gäste hier sind wie immer bunt gemischt. Toto erinnert mich sehr an den Rocker mit Herz aus der 2. Staffel 'big brother'. Er kommt aus dem Tagebaugebiet Gartzweiler und ist einer von denen, die aus ihren Dörfern vertrieben worden sind. Er arbeitet im Kraftwerk und ist Rowdie bei einer Hard-Rock-Band. Und hört schlecht. Er will 6 Wochen in Chiang Mai bleiben und mit einer 250iger Enduro das Land erkunden. Michael ist mit einer Thai verheiratet und hat 2 kleine Kinder dabei.
Beide sind schon viel gereist und lieben das einfache Leben. Nette Gesellschaft für den Abend.
Gut geschlafen, lecker Frühstück und dann den Rucksack aufgeschnallt. Schnell rüber zum Bahnhof und dort schauten mich gefühlt 40 Tuktukfahreraugen und weitere 60 Songthewfahreraugen hungrig an. Taxis in der Form gibt es kaum. Die Songthews fahren entweder Strecke wie ein Bus oder sie spielen Taxi.
Wir vereinbaren 200 Bath und ich bemerke meinen Fehler, als der Fahrer 'airport airport' singend vor mir zu seinem Auto geht (an den Hungrigen Augen von gefühlt 39 anderen Fahrern vorbei).
Die Fahrt geht schnell, der 'Lion-Air' Schalter ist erstaunlich gut organisiert und wenig später sitze ich mit meinem Ticket in einem Burger King beim Kaffee.
Thema Kaffee. In England liebe ich Mäckes und Burgerking, weil da der Kaffee wie zuhause schmeckt. Hier ist es furchtbar. Er schmeckt zwar wie zuhause, aber der thailändische Kaffee ist einfach großartig. Mußte mal gesagt werden.
Der Flug war problemlos, aber dann wurde es schwierig. Ich hatte gelesen, dass es einen Zug gibt von Don Mueang nach Kanchanaburi, bei der Auskunft meinte man aber, ich sollte den Bus nehmen. Nun gut. Erst den A1 zum Mo Chit Busterminal und dann weiter. Der A1 setzte mich dann am Chtuchak Busterminal ab und hier war es schwierig, eine Verbindung zu finden. Dann aber fand sich ein Schalter und die wollten 160 für mich und weitere 160 für den Rucksack und wenig später saß ich in einem Minibus. Die haben hier einen schlechten Ruf, weil die Fahrer oft schnell und zu lange fahren. Oft sind sie auch unter Drogen, es gibt ein paar furchtbare Geschichten.
Aber da die heißeste Stadt der Welt (Jahresdurchschnittstemperatur) Ihrem Namen wieder alle Ehre machte, hielt sich mein Widerspruch in Grenzen. In einem kleinen, aber recht modernen und moderat klimatisierten 12-sitzer machten wir uns auf den Weg. 2 1/2 Stunden sollte der Trip dauern.....
Aber jetzt muss ich mal mit dem meckern aufhören. Ok, wir waren die Tagessieger: uns hat echt keiner überholt. Aber: wir sind angekommen.
Auf dem Busbahnhof in Kanchanaburi fielen dann alle Taxigangster der Stadt über mich her: ich war der einzige Europäer im Bus. Ich sagte aber, dass ich erst was essen wollte und das tat ich dann. Ich entschied mich für 3 Frühlingsrollen, je mit Shrimps, Spinat und etwas, was ich nicht lesen konnte. Alle 3 schmeckten sensationell und ich war um 15 Bath ärmer (37 cent).
Dann ging ich zur Info, um mich nach dem Transfer Kanchanaburi - Ayuttaya zu erkundigen. Der ist leider mit Umsteigen, aber so schlimm ist das auch wieder nicht. Die Busse fahren 1/2 stündlich, was solls. Der Mann am Schalter konsultiere einen etwas ärmlicheren Kollegen, der auf der Bank saß, aber gut Englisch sprach.
Mit diesem inoffiziellen Mitarbeiter konnte man sich gut unterhalten und er zeigte mir auch auf einer Karte, wo die Guesthäuser waren. Ich solle da am Besten mit einem Taxi hinfahren. Ca. 4 km, 100 Bath. Das fand ich ok und er brachte mich zum Taxistand. Als da keiner war, fragte er, ob eine Rickscha für mich ok sei. Da ich mal in Saigon sehr beschissen worden bin, zucke ich bei Rickscha immer zusammen. Die kosten hier ungefähr so viel, wie die, die auch in Düsseldorf fahren. Und das finde ich sehr abgeschmackt. 60 Bath, meinte er. Ok, dafür nicht laufen und wieder ein Abenteuer (mit einer ca. 50 Jahre alten, zusammengeflickten Rickscha durch den Feierabendverkehr von Kanchanaburi? Da simmer dabei.....
Der Kollege strampelte los und ich konnte von hinten seine strammen Waden bewundern. Und er telefonierte dabei auch noch. Also kein Autotelefon, sondern ein Rickscha-Telefon. Cool.
Er empfiehl mir dann auch noch ein Guesthouse: das Sugar Cane Guesthouse, direkt am River Kwai gelegen. Und da sitze ich jetzt (Wlan=sugarcane, password=sugarcane) und schreibe. Es ist sehr warm hier, aber ich erwarte am Fluss etwas Kühle, wenn es dunkel wird. Und Mücken!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen